Unterrichtsangebot

Die schulischen Vorerfahrungen der Schülerinnen und Schüler sind höchst unterschiedlich. Mit dem Unterrichtsangebot für die Jahrgangsstufen 9 (Hauptschule) und 10 (Realschule), welches sich an den Rahmenplänen des Landes Hessen orientiert wird versucht, an die schulischen Voraussetzungen der Jugendlichen fachlich so weit als möglich anzuschließen. Zeitlicher und organisatorischer Rahmen machen Abweichungen von der Stundentafel für die jeweilige Jahrgangsstufe erforderlich (s.u.).
Der Vollzeitunterricht wird in drei kleinen, alters- und leistungsheterogenen Klassenverbänden von vier Lehrkräften durchgeführt. Inhalte, Ziele und Methodik des Unterrichts berücksichtigen die angestrebte schulische Reintegration der Jugendlichen. „So viel Normalität wie möglich, so viel individuelle Unterstützung und Förderung wie machbar“ – mit dieser Formel lässt sich der pädagogische Ansatz umschreiben.

Eingangsunterricht

Während der ersten drei Wochen ihres/seines Therapieaufenthaltes nimmt die/der Jugendliche am Eingangsunterricht teil. Dieser umfasst 2 Wochenstunden. Gegenseitiges Kennenlernen und der Informationsaustausch über schulische Vorerfahrungen und die mögliche Schulperspektive stehen im Mittelpunkt.

Orientierungsklasse

An den Eingangsunterricht schließt sich unmittelbar der Übergang in die Orientierungsklasse an. Die Arbeit in dieser Klasse dient vorrangig dazu, sich wieder mit den Anforderungen und Abläufen des Schulalltags vertraut zu machen und Grundlagenkenntnisse aufzufrischen. Besondere Bedeutung haben in dieser Phase die Hinführung zu selbständigem und eigenverantwortlichem Arbeiten, der Erwerb von Lern- und Arbeitstechniken sowie die Kommunikationsprozesse in der Gruppe. Besondere Inhalte des Unterrichts (Methodentraining, Monatsplanarbeit u.a.) tragen diesem Rechnung.
Nach vier Wochen kann ein Antrag auf Wechsel in die Haupt- oder Realschulklasse gestellt werden. Dieser ist mit einer Selbstreflexion der Zeit in der Orientierungsklasse verknüpft und wird in der Konferenz der Lehrkräfte beraten und beschieden.

Haupt- und Realschulklasse

Der Unterricht in der Hauptschulklasse und der Realschulklasse dient der gezielten Vorbereitung auf die Haupt- bzw. Realschulabschlussprüfung (Externenprüfung, im Haus durchgeführt) oder dem Wechsel auf eine weiterführende Schule (meistens Bildungszentrum Hermann Hesse, Frankfurt, in gleicher Trägerschaft).

Förderung

Neben dem Bereitstellen von individuellen Lern- und Arbeitshilfen für die Schülerin oder den Schüler im normalen Unterrichtsgeschehen bieten die Fachlehrerinnen spezielle Deutsch- und Englisch-Förderkurse an, um an die jeweilige Lerngruppe heranzuführen oder die Prüfung gezielt vorzubereiten.

Die externen Abschlussprüfungen

Die Prüfungen zum Erwerb des externen Haupt- bzw. Realschulabschlusses werden 2 x jährlich in Kooperation mit dem Staatlichen Schulamt des Landkreises Groß-Gerau und des Main-Taunus sowie der Gesamtschule-Fischbach in der Einrichtung durchgeführt. Nach erfolgreichem Abschluss stellt das Staatliche Schulamt das entsprechende nicht auf die Schule für Kranke hinweisende Zeugnis aus.
Die Mehrzahl der Schülerinnen und Schüler, die an der Prüfung teilnehmen, sind Klientinnen und Klienten der Jugendwohngruppe Haus Bleistein, da die vergleichsweise kurze Zeit des Therapieaufenthaltes nur in Ausnahmefällen ausreicht, um die Prüfungsvoraussetzungen zu erlangen.

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